Prostakarzinom

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und betrifft die Prostata, eine kleine Drüse unterhalb der Blase, die eine wichtige Rolle bei der Ejakulation einnimmt.  Es entwickelt sich oft langsam und bleibt über lange Zeit symptomlos, was die Früherkennung erschwert. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher besonders wichtig. Zu den Diagnosemethoden gehören der PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) und die digitale rektale Untersuchung (DRU). Bei erhöhtem PSA-Wert oder auffälligem Tastbefund folgen oft weiterführende Untersuchungen wie die Biopsie oder bildgebende Verfahren.

Symptome eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms können Schwierigkeiten beim Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl, häufiges Wasserlassen, besonders nachts, Blut im Urin oder Sperma, und Schmerzen im Beckenbereich, Rücken oder Hüften sein. In späteren Stadien können sich auch Knochenschmerzen und Gewichtsverlust einstellen.

Die Behandlung hängt vom Stadium und der Aggressivität des Tumors ab. In frühen Stadien kann eine aktive Überwachung (Active Surveillance) ausreichen .Bei älteren Patienten mit langsam wachsendem Tumor ist meist keine Therapie notwendig.  Operative Eingriffe wie die radikale Prostatektomie, Strahlentherapie oder Brachytherapie sind weitere Optionen. Bei fortgeschrittenen Fällen kommen oft Hormontherapien, die das Wachstum des Tumors verlangsamen, oder Chemotherapien zum Einsatz.

Risikofaktoren für Prostatakrebs sind höheres Alter, genetische Veranlagung, bestimmte ethnische Zugehörigkeiten (höheres Risiko bei afroamerikanischen Männern) und Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegung. Präventionsmaßnahmen beinhalten eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und das Vermeiden von Rauchen.

Früherkennung und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend für die Heilungschancen beim Prostatakarzinom. Die Forschung zur Verbesserung der Diagnostik und Therapieoptionen schreitet stetig voran, was Hoffnung auf noch bessere Behandlungsergebnisse in der Zukunft gibt.

Nierenzellkarzinom

Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist die häufigste Form von Nierenkrebs und macht etwa 90% der bösartigen Nierentumore aus. Es entsteht in den Zellen des Nierenkanälchens, das für die Filterung des Blutes und die Produktion von Urin verantwortlich ist. Das RCC tritt häufig bei älteren Erwachsenen auf, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, familiäre Veranlagung und bestimmte genetische Syndrome wie das von Hippel-Lindau-Syndrom.

Die Symptome des Nierenzellkarzinoms sind oft unspezifisch und treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören Blut im Urin (Hämaturie), Flankenschmerzen, eine tastbare Masse im Bauchbereich, ungewollter Gewichtsverlust, Müdigkeit und gelegentlich Fieber. Da viele Fälle asymptomatisch bleiben, wird das RCC oft zufällig bei bildgebenden Untersuchungen wie Ultraschall oder CT-Scans entdeckt, die aus anderen Gründen durchgeführt werden.

Die Diagnose wird durch bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie mit Kontrastmittel bestätigt. Die Behandlung hängt vom Stadium des Tumors ab. In frühen Stadien ist eine chirurgische Entfernung des Tumors, entweder durch eine partielle oder radikale Nephrektomie, oft kurativ. Bei fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren kommen systemische Therapien zum Einsatz, wie zielgerichtete Therapien (z.B. Tyrosinkinase-Inhibitoren), Immuntherapien (z.B. Checkpoint-Inhibitoren) oder Antikörpertherapien.

Die Prognose für Patienten mit Nierenzellkarzinom variiert stark je nach Stadium und Ausbreitung des Tumors. Früherkennung und Behandlung verbessern die Überlebenschancen erheblich. Da die Forschung kontinuierlich voranschreitet, gibt es Hoffnung auf neue und effektivere Behandlungsmethoden, die die Lebensqualität und das Überleben der Patienten weiter verbessern können.

Urothelkarzinom

Das Urothelkarzinom, auch als Blasenkrebs bekannt, ist die häufigste Krebsart der Harnwege und betrifft das Urothel, die innere Auskleidung der Harnblase, Harnleiter und des Nierenbeckens. Am häufigsten tritt es in der Blase auf. Hauptrisikofaktoren sind Rauchen, berufliche Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien (z.B. in der Farben- und Lederindustrie), chronische Harnwegsinfektionen und bestimmte Medikamente oder Chemotherapien. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, und das Risiko steigt mit dem Alter.

Symptome des Urothelkarzinoms sind oft im Frühstadium sichtbar und beinhalten Blut im Urin (Hämaturie), das entweder sichtbar oder mikroskopisch nachweisbar ist, häufiges oder schmerzhaftes Wasserlassen und Schmerzen im Beckenbereich. Gelegentlich kann es zu wiederkehrenden Harnwegsinfektionen kommen. Da diese Symptome auch bei weniger schweren Erkrankungen auftreten können, ist eine genaue Diagnose entscheidend.

Die Diagnostik umfasst eine körperliche Untersuchung, Urintests (inklusive Urinzytologie) und bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT- oder MRT-Scans. Eine Zystoskopie, bei der die Blase mit einem flexiblen Schlauch und einer Kamera untersucht wird, kann eine eindeutige Diagnose erbringen.

Die Behandlung hängt vom Stadium und der Ausbreitung des Tumors ab. In frühen Stadien – nicht muskelinvasivem Stadium - kann eine transurethrale Resektion (TUR) der Blase durchgeführt werden, bei der der Tumor durch die Harnröhre entfernt wird. In fortgeschrittenen Fällen kann eine radikale Zystektomie (Entfernung der Blase) notwendig sein, oft gefolgt von einer Chemotherapie oder Strahlentherapie. Diese komplexe Opertion wird in Salzburg minimal invasive mittel dV Roboter durchgeführt. Immuntherapien, wie Bacillus Calmette-Guérin (BCG), werden ebenfalls häufig eingesetzt, um das Immunsystem gegen Krebszellen zu aktivieren.

Die Prognose bei Urothelkarzinom variiert stark und hängt vom Stadium und der Aggressivität des Tumors ab. Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend für die Heilungschancen und die langfristige Lebensqualität der Patienten.

Hodentumor
 
Ein Hodentumor ist eine Krebserkrankung, die in den Hoden auftritt, den männlichen Fortpflanzungsorganen, die für die Spermienproduktion und Testosteronbildung verantwortlich sind. Obwohl Hodenkrebs relativ selten ist, ist er die häufigste Krebserkrankung bei jungen Männern im Alter zwischen 15 und 35 Jahren. Die genaue Ursache ist oft unbekannt, aber Risikofaktoren umfassen einen unvollständigen Hodenabstieg (Kryptorchismus), familiäre Vorbelastung und bestimmte genetische Syndrome wie das Klinefelter-Syndrom.
 
Hodenkrebs wird hauptsächlich in zwei Kategorien unterteilt: Seminome und Nicht-Seminome, wobei Nicht-Seminome schneller wachsen und aggressiver sind. Die Symptome umfassen eine tastbare Verhärtung oder Schwellung im Hoden, ein dumpfes Ziehen oder Schmerzen im Unterleib oder Hoden, und in manchen Fällen eine Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack. Gelegentlich können Rückenschmerzen auftreten, wenn der Krebs sich auf die Lymphknoten ausbreitet.
 
Die Diagnose erfolgt durch eine körperliche Untersuchung, Ultraschall des Hodens und Bluttests auf Tumormarker wie Alpha-Fetoprotein (AFP), humanes Choriongonadotropin (HCG) und Laktatdehydrogenase (LDH). Eine definitive Diagnose wird oft durch eine operative Entfernung des betroffenen Hodens (Orchiektomie) gestellt, die sowohl diagnostisch als auch therapeutisch ist.
 
Die Behandlung hängt vom Stadium und Typ des Hodenkrebses ab. Sie kann Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder eine Kombination dieser Ansätze umfassen. Seminome sprechen gut auf Strahlentherapie und Chemotherapie an, während Nicht-Seminome oft eine aggressivere Behandlung erfordern.
 
Die Prognose bei Hodenkrebs ist allgemein gut, besonders wenn er früh erkannt wird. Die Heilungsrate liegt bei über 95% für lokalisierten Krebs und ist auch bei metastasierten Formen dank moderner Therapien hoch. Regelmäßige Nachsorge ist entscheidend, um ein Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch die regelmäßige Selbstuntersuchung bei jungen Männern ist hier essentiell.